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HousePool Ausgabe 14 (August/September 1997)

- TechnoTools-Test 1  -

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Im Test: XBase 09

Die XBase 09 hat innerhalb  der  letzten  sieben  Monate  unbestritten
Kultstatus   erreicht,   was   eben  daran  liegt,  daß  die  Berliner
Analog-Tüftler um Jürgen Michaelis nicht einfach den Klassiker  TR-909
als  Clone  unter  die  Leute bringen wollten. Grund genug sich selbst
eine Rappelkiste zu besorgen um so schnell  und  abartig  als  möglich
dieses ANALOGUE DRUM MODULE zu quälen.

Auf  den  ersten  Blick  scheint  die  XBase  nur   drei   Instrumente
herzugeben, da es drei unterteilte Sektionen gibt:
  1. BASS DRUM SEKTION - mit 8 Potis
  2. SNARE SEKTION - mit 5 Potis
  3. HIHAT SEKTION - mit 4 Potis
Macht zusammen siebzehn Potis nur zur Klangformung !

Das der erste Blick auch täuschen kann - siehe weiter unten. Weiterhin
gibt  es  für  jede Sektion einen LEVEL-Regler und die unentbehrlichen
Regler für MASTER  LEVEL,  ACCENT  und  TEMPO/DATA  sowie  Taster  für
UP/DOWN.
Im unteren Teil des Gerätes befinden sich der  16-STEP-SEQUENCER,  die
Taster  für  START,  STOP/CONT, ENTER, SHIFT/FUNC (zum Aufruf weiterer
Funktionen). Für die verschiedenen Arbeitsmodi stehen vier Taster  zur
Verfügung,  PERF,  PATT,  SONG,  WRITE.  Zur Anwahl der Klangsektionen
befinden  sich  fünf  TR-909-ähnliche  Taster  ganz  unten   auf   der
Oberfläche  -  BASS  DRUM,  SNARE  DRUM,  CLOSED HIHAT, OPEN HIHAT und
ACCENT.

[PHOTO]
BASS DRUM Die BD bietet ein Klangspektrum, welches von Klicks über die obligatorische 909 BD bis hin zu T om- und Congaartigen Klängen reicht aber auch extrem weiche und tiefe Bässe in der Art der 808 oder eines gezupften Basses produziert. Zur Klangformung und Manipulation stehen also folgende Quellen zur Verfügung: - TUNE ist von der Original 9 übernommen worden, allerdings im Regelbereich merklich erweitert und mit mindestens doppelt soviel Power, da nicht die Tonhöhe sondern die Hüllkurvenintensität beeinflusst wird. "BASS IN YOUR FACE"-Fanatiker kommen voll auf ihre Kosten. - PITCH ist eigentlich der wahre Tuningregler, da hier die Tonhöhe festgelegt wird (Veränderung des Bottom-Tunings) und zwar von 25 Hz bis ziemlich 120 Hz. - DECAY ist auch von der 909 übernommen und im Regelbereich satt erweitert worden mit ca. 2,5 sec. maximaler Ausklingzeit -phatt & phonky-. - HARMONICS dient zur Manipulation der Obertöne des VCO’s und bringt ein härteres, auf die Pauke gehauenes Resultat. - PULSE ist zuständig für den Anteil des Rechtecks (Klickanteil) im ATTACK der BD. - NOISE ist zu ständig für den Rauschanteil im ATTACK der BD, klingt auch ziemlich noizzy. - ATTACK ist wiederum vom Original-Klopfgeist übernommen worden und steuert die Intensität der zu- sammengemischten Parameter NOISE und PULSE. Durch dieses Mischen ist es also möglich BassDrums ganz ohne ATTACK zu basteln oder nur mit PULSE oder NOISE zu bearbeiten. - EQ beeinflusst die Frequenz des Filters, glättet den Sound und macht ihn weicher so daß selbst 808-Sounds der XBase entlockt werden können. SNARE DRUM Der Aufbau der SNARE DRUM orientiert sich ebenfalls stark an der Original TR-Maschine aber auch hier wurden die Regelmöglichkeiten stark erweitert. - TUNE entspricht der 909 mit erweitertem Regelbereich zum verbiegen der Tonhöhe der Oszillatoren. - XSNAPP gleicht auch dem Snappy (gefiltertes Noise) der 909, da der Regelbereich logischerweise weiter geht ist der Rauschanteil intensiver. - DECAY nennt sich an der TR Tone und steuert die Rauschfahne der Snare (erweiterter Regelbereich). - DETUNE verstimmt die Perkussions-Oszis gegeneinander. - NOISE TUNE stimmt das Noise-Filter der Snare, welches bei Nullstellung abgeschaltet ist. Dies hat den Vorteil das dadurch weitere perkussive Klänge produziert werden können (Toms, Congas, Kuhglocke, Rims). HIHAT Wie bereits erwähnt täuscht der erste Blick schon mal, denn hinter der HIHAT-Sektion verbergen sich die: OPEN HIHAT, CLOSED HIHAT, CLAPS, RIM SHOT, RIDE, CRASH und ein korrektes NOISE. In 6-Bit-Auflösung klatschen die Sounds gehörig um die Ohren und sind somit geniales Gegenstück zu den rein analog erzeugten BASS DRUM und SNARE DRUM Klängen. Die Samples sind außerdem bis auf RIDE und NOISE rückwärts abspielbar. Es sind also Klang- und Rhythmusstrukturen möglich, bei denen der Original-Drummy auf der Strecke bleibt. - OH DECAY ist identisch mit der 909 und regelt die über das Sample gelegte analoge Hüllkurve. - CH DECAY siehe OH DECAY. - OH/CH BBALNCE steuert das Lautstärkeverhältnis zwischen OH und CH. - TUNE steuert die Tonhöhe der Samples sowie deren Abspielgeschwindigkeit. Um die beschriebenen Modulationsmöglichkeiten zu nutzen gibt es zwei Möglichkeiten. Im PERF-Mode sind bis zu 100 Setups speicherbar und bei laufendem Sequencer können die programmierten Klänge bis zur Gefühllosigkeit der Finger moduliert werden. Im PATT-Mode hingegen kann man mit den Funktionen Individual Step Edit einzelne Steps differenziert editieren oder im Track Record Mode dynamische Verläufe im Sequencer aufnehmen. Die Klangregler arbeiten hierbei nur noch indirekt. Der Sequencer ... ist natürlich auf das Pattern/Song Prinzip der Roland Maschinen getrimmt und es finden sich alle gängigen Funktionen wie Realtime Write zum Liveeinspielen mit Metronom, Step Write, Scale-Einstellung, Last Step sowie A/B Modus. Mit der Last Step Funktion läßt sich die Patternlänge bis max. 255 Steps einstellen. Besondere Bedeutung hat man der Shuffle-Funktion zukommen lassen (Micro-Groove/Shuffle mit 192tel-Auflösung), denn auf den Groove ko mmt es letztlich an. Shuffles im Bereich von -6 (vorziehen) bis +6 (verschieben nach hinten) sind möglich und für jeden einzelnen Step innerhalb eines Patterns unterschiedlich editierbar aber auch für ein gesamtes Pattern speicherbar. In 4 Bänken sind insgesamt 64 Patterns speicherbar und auch zu einem Song verknüpfbar. Vorteilhaft dabei erweisen sich die spendierten Copy und Clear Funktionen. Im Sequencer findet man auch den Track Record Mode, in dem bei laufendem Sequencer alle Steps je nach Reglerbewegungen pro Instrument editiert werden können, evtl. Feinarbeit übernimmt der schon genannte Individual Step Edit. Auch die Accent-Programmierung ist fein ausgelegt worden, denn er kann für jedes Instrument separat programmiert werden. Der Sequencer ist natürlich zur Midi-Clock synchronisierbar, allerdings halbiert sich im Slave-Betrieb die o.g. Auflösung auf 92tel und es geht etwas vom Supergroove verloren. Die XBase 09 ist weiterhin darauf ausgelegt über zwei verschiedene Split-Modi auch per Midi angesteuert zu werden, so daß Computersequencer-Freaks ebenfalls nicht zu kurz kommen.
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An Anschlüssen bietet die Drumbox MIDI IN, OUT, THRU und einen DIN-SYNC Ausgang zur Synchronisation mit steinzeitlichen Rythmusmaschinen. Zur Abnahme der Instrumente gibt es einen Summenausgang sowie drei Einzel-Outs. Wer schon einmal eine TR programmiert hat wird sich mit der XBase 09 schnell anfreunden, da die Bedienung ziemlich easy abläuft und die Bedienungsanleitung ebenfalls sehr gut verständlich ist (24 Seiten). Der Sound und dessen Bearbeitungsmöglichkeiten gehen weit über die Möglichkeiten der TR-909 hinaus, so daß die XBase trotz der Orientierung an der 909 viel mehr als nur ein Clone ist, nämlich eine eigenständige, innovative Groovebox zu einem superfairem Preis (ca. 1.350 DM). Natürlich werden die TR-Klassiker nichts von ihrer Anziehungskraft und ihrem Kultstatus verlieren aber selbst eingefleischte Puristen werden mit der XBase 09 absolute Happiness erfahren. (iv)



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